Museum in Auerbach richtet DDR-Neubauwohnung ein | MDR.DE

2022-12-08 11:06:18 By : Mr. Zheng Huang

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von Bernd Schädlich, MDR SACHSEN

Individualität war in der DDR nicht sonderlich gefragt. Die Planwirtschaft hatte nur ein beschränktes Sortiment fürs Leben bereitgestellt - auch bei Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen. Was so typisch in DDR-Wohnungen stand, das zeigt jetzt das Museum im vogtländischen Auerbach. Es gibt viel Ostalgie zu sehen, die ein Genossenschafter zusammengetragen hat.

Drei Zimmer, Küche, Bad, Fernheizung, Warmwasser und vielleicht sogar einen Balkon: Eine Neubauwohnung war zu DDR-Zeiten echter Luxus und von vielen heiß begehrt. Um jungen Menschen zu zeigen, wie ihre Eltern und Großeltern in der "Platte" lebten, hat sich das Museum der Stadt Auerbach im Vogtland was einfallen lassen. Hier wird derzeit eine Plattenbauwohnung nahezu originalgetreu nachgebaut. Ein privater Sammler hat dafür seinen schier unfassbaren Fundus zur Verfügung gestellt.

Die Schrankwand Marke "Carat" glänzt, inklusive der im Regal drapierten Sammeltassen. Auf dem Tisch liegt eine Schallplatte von Frank Schöbel, gegenüber in der Ecke steht ein RFT-Kassettenrekorder – seit zwei Monaten verwandelt sich die oberste Etage des Auerbacher Museums Stück für Stück in eine DDR-Neubauwohnung, erzählt Stadtsprecher Hagen Hartwig. Entstanden sind Wohnzimmer mit Essecke, eine komplett eingerichtete Küche, ein Kinderzimmer und ein Bad  – mit original DDR-Tapete und blauer Sanitärkeramik. Hartwig: "Dieses Bad ist wirklich ein Highlight. Das stimmt auch eins zu eins in den Größenverhältnissen wie die Wohnungen mit den Bädern in unserem Neubaugebiete und in vielen anderen Städten der DDR ausgesehen haben."

Möglich wurde die Ausstellung durch die Sammelleidenschaft von Roland Schmidt. Der ehemalige Chef der Auerbacher Wohnungsgenossenschaft trägt seit der Wende alles zusammen, was ihm zur DDR in die Finger kommt. Er erinnert sich: "Es ging mit Möbeln los – über Bücher und dergleichen – immer mit dem Fokus auf den 1980er-Jahren." Er selbst sei damals in einen solchen Wohnblock eingezogen und wolle dokumentieren, wie die Mieter damals eingerichtet waren.

Seine Stücke hat Schmidt geschenkt bekommen oder auf dem Flohmarkt gefunden. Etliche Objekte rettet er aus leerstehenden Wohnungen vor dem Müll. Das, was nun im Museum gezeigt werde, sei die Sahne auf der Torte, sagt der Rentner. "Es sind also alles Austellungstücke, die sogenannte Vitamin-B-Ware." Es sind also Dinge, die es nur mit Beziehung unterm Ladentisch hervor gab. Dazu gehören etwa Retrolampen oder Bücher, die nur in geringer Auflage auf den Markt kamen. Manch eine der Dauerleihgaben hat es auch nie in den Handel geschafft, weil sie vorher von der Zeit überholt worden waren. So hatte die DDR schon 1989 Kalender für 1991 gedruckt - mit Feiertagen, die es dann nicht mehr geben sollte.

In gut einem Monat soll die neue Dauerausstellung eröffnen. Das Museum wolle damit ein breites Publikum anlocken – auch um ein Stück Geschichte am Leben zu erhalten, sagt Stadtsprecher Hartwig. "Das wird vielen, die die DDR noch bewusst erlebt haben, sehr ans Herz gehen - die sich also daran erinnern - und diese Erinnerungen an die jüngere Generation weitergeben." 

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Der Tag | 18. August 2022 | 14:40 Uhr

Schließe mich an. Die gezeigte Einrichtung war in der DDR normal erhältlich. Was mir an der wirklichen echten Darstellung fehlt ( und auch zur DDR gehört) sind die Westkaffee- und Keksdosen die oft rumstehen oder andere " Importgüter". Aber von den abgebildeten Dingen war nichts Bückware?

"Die Planwirtschaft hatte nur ein beschränktes Sortiment fürs Leben bereitgestellt - auch bei Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen." Da kann nur gehofft werden, das sich jemand findet, der mal aufzeigt, welche dieser Möbel und Einrichtungsgegenstände auch in den "Plattenbauten" der "Gebrauchten" (ich kann mir nicht vorstellen, das in den "Gebrauchten", die Häuser bis 1989 nur Stein auf Stein gebaut wurden) zu finden waren und vielleicht noch vorhanden sind. Was in der DDR, für den Westen hergestellt wurde, ist ja schon mehrmals im ÖRR gesendet worden. Wogegen ich mich aber ausspreche, ist wieder die Hervorhebung, daß die meisten Dinge nur als "Bückware" erhältlich gewesen wären. Ich könnte viele Rechnungen, auch aus den 80er Jahren, vorlegen, für Waren, für die sich niemand "bücken" musste, wobei es auch dem "Was so typisch in DDR-Wohnungen stand, ...", widersprechen würde, denn "Bückware" war eher selten, so daß sie, m. M. gar nicht typisch war.

Naja wenn es so weiter geht sieht es auch bald wieder so aus.

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